Warum ich einen Maulkorb trage und was für Besonderheiten ich pflege (Teil 3)
Howdie, hier ist wieder euer Tex. Heute erzähl ich euch mal etwas über meinen Maulkorb und meinen Besonderheiten. Also, ganz persönlich mag ich den Ausdruck Maulkorb nicht. Ich bevorzuge Mauli oder Zahnschoner oder wenn es etwas martialischer klingen sollte, dann Beißschutz. Also, ich trage den Mauli aus einem einfachen Grund: Es ist eine Vorgabe des Tierheims. Immer, wenn ich das Tierheimgelände verlasse, trage ich meinen persönlichen, maßgeschneiderten Mauli. Es gibt u.a. meinem Walker mehr Sicherheit. Aber jetzt mal im Ernst: Mich stört der Mauli nicht. Gut etwas gewöhnungsbedürftig ist er schon, aber nach einer Zeit, merke ich ihn gar nicht, Klar, er muss passen und richtig angezogen werden, aber das machen meine persönlichen Assistenten schon.
Wenn wir dann Spazieren gehen, dann halten die anderen Hundebesitzer schon mal mehr Abstand. Und ist das nicht ne tolle Überleitung zu meiner Besonderheit? Mit allzu größer oder besser geringer Nähe habe ich meine Probleme. Nichts, was nicht zu regeln wäre, aber dazu brauche ich noch etwas Training und das richtige Zweibein am anderen Ende der Leine. Ich pöble halt gerne mal. Stellt euch mal vor: Ich schlendere so gemütlich in der Gegend rum, ziehe meine Walker mal dahin und mal hierhin und dann kommt so ein testosteronschwangerer Rüde auf mich zu. Hey, das nervt mich total an. Also zunächst bin ich noch ganz gechillt. Dann kommt die imaginäre hellrote Linie. Wenn er die überschreitet, dann zeig ich im in Hundesprache: Bis hierhin und nicht weiter!
Danach kommt die rote Linie. Wenn er auch nur ein Tatze darüber geht, dann zeig ich ihm mal, wo der Bartel den Most holt. Klar müsste ich nicht machen, aber wenn ich am anderen Ende der Leine nur einen unsicheren Fausthandschuhträger habe, dem ich nicht zutraue, dass er die Situation im Griff hat, dann schlagen die Gene ungehindert durch. Und dann stürme ich schon mal nach vorne und mach den anderen richtig an. Tja, meistens ist dann die Beer g’schält. Und wenn nicht, hab ich ja meinen Mauli.
So, jetzt wißt ihr Bescheid. Aber ich kann euch beruhigen. Im Grunde bin ich ein liebevoller, treuer, sanftmütiger Zeitgenosse. Ich bin halt voller Energie und sogar für einen ausgewachsenen Schäferhund eine echte Kraftbüchse. Auch wenn ich mit meinem Mauli und meiner Pöbelitis schon mal gefährlich rüberkommen kann, so ist das doch alles nur Schau für das unerfahrene Publikum. Wie es für meine Art üblich ist, übernehme ich gerne das Kommando, wenn es kein anderer tut. Aber mit klaren Regeln und deutlichen Grenzpfählen kann ich nicht nur super gut umgehen, vielmehr brauch ich die, wie Blumen das Wasser.
Also, wer hat Lust und Traute, mit mir gemeinsam durch Leben zu gehen? Wer ist bereit, Zeit und Energie in meine Erziehung zu stecken? Und wer möchte einen treuen Begleiter für den Rest meines Lebens?
Noch ein paar Tipps am Ende: Bitte kein Loft im 5 Stock ohne Aufzug und kein 1-Zimmer Apartment mit Wohnklo. Ich brauche Platz und Bewegung. Auch bin ich nicht für 8-Stunden-alleine-auf-der-Couchliegen gemacht und abends einmal um den Block für eine Zigarettenlänge ist nicht wirklich was für mich. Kuscheln gerne, aber ich bin kein Schoßhund. Für Sport und Hundearbeit bin ich jederzeit zu haben, Suchspiele uns Nasenarbeit gerne. Aber lasst die Finger vom Scharfmachen, vom absoluten Gehorsamsdrill und vom Schutzdienst. Ihr werdet es bereuen!
Ansonsten: Meldet euch!