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Pssst. Ich komme auf leisen Sohlen Teil 1

Vielleicht habt ihr mich schon mal gesehen, sicher könnt ihr aber nicht sein, denn Nachts sind wir alle grau. Ihr hört mich nicht und wenn ich will, dann seht ihr mich auch nicht. Ich bin geheimnisvoll und zauberhaft. Meine Ahnenreihe geht bis nach Ägypten, wo meine Urahnen als Gottheit verehrt wurden.

Das ist aber lange her und heute sind wir nichts mehr als Schmusekatzen und Mäusefänger. Göttliches hat das nichts. Aber dennoch haben wir uns etwas göttliches erhalten: Unsere Freiheit.

Jetzt stelle ich mich aber erste einmal vor:

Meinen Katzennamen darf ich euch nicht sagen, dieser ist nur für uns Katzen bestimmt .

Meine Lebensweise

Ihr seht, ich habe meinen eigenen Kopf und lass mich nicht gerne bestimmen. Wie alle Katzen liebe ich die Menschen, aber noch mehr liebe ich meine Unabhängigkeit. Manchmal sehe ich meine Art an einer Leine gehen. Diese armen Kreaturen! Wir sind doch keine Hunde, die schicksalsergeben ihre Besitzer ansabbern. Wir sind Felidae, stolze Abkömmlinge der alten ägyptischen Götter.

Auch wenn wir süß und flauschig aussehen, wenn wir schnurrend um eure Beine schleichen, wenn wir uns von euch auf dem Sofa die Ohren kraulen lassen, dürft ihr eins nie vergessen: Wir sind Raubtiere. Wir grenzen unser Revier ab und dulden keinen anderen Kater. Wir ziehen umher, weil wir anders als die Hunde nicht menschenbezogen sind, sondern territorial. Menschen unterscheiden gerne zwischen Freigänger und Wohnungskatzen. Aber im Grunde sind wir alle Freigänger. Wir gehen hin, wohin wir wollen und lassen uns nicht gerne einsperren. Dass es doch welche unserer Art gibt, denen eine Wohnung genug ist, nun ja Ausnahmen gibt es wohl in jeder Art.

Nahrungsbeschaffung

Ich bin ein Freigänger, ein Freigeist, ein Jäger. Ich suche mir meine Menschen aus, die ich in meinem Umfeld dulde. Das heißt aber nicht, dass ich mich zähmen und dressieren lasse. Alleine ich bestimme! Sicherlich ist es angenehm, wenn das Futter automatisch kommt und ich mich nicht darum kümmern muß. Aber wo ist da der Spass? Wo ist da der Erfolg des Jägers? Denkt ihr, ich bin eine der verweichlichten Shiva-Katzen oder Whiskas-Junkies. Ich bin ein Selbstversorger. Ich liebe es zu streunen, zu entdecken und auszukundschaften und muss wissen, was in meinem Revier los ist. So zieh ich gerne um die Häuser. An manchen Stellen versorgen mich die Menschen mit Nahrung.

Milch, nein danke

Aber bitte, lasst das mit der Milch. Ich vertrage das nicht so gut. Oder habt ihr schon mal eine Katze gesehen, die in einem Kuhstall an der Zitze einer Kuh hängt? Das ist ein Ammenmärchen, dass Katzen Milch trinken. Wasser ist dagegen OK. Als Freigänger, die ihre Nahrung selbst erlegt, brauche ich normalerweise keine zusätzliche Flüssigkeit. Das Blut meiner Opfer reicht vollkommen aus. Aber meine Artgenossen, die mit Trockenfutter sich ernähren müssen, brauchen zusätzlich Wasser. Ca. 60 bis 80 ml Wasser pro Kilogramm Körpergewicht verhindern, dass sie Probleme bekommen. Auch das Dosenfutter, enthält zu wenig Feuchtigkeit. Leider haben einige von uns nicht gelernt richtig zu jagen und sind auf die Hilfe des Menschen angewiesen. Tja, shit happens.

Jetzt habt ihr Menschen einiges, worüber ihr nachdenken könnt. Vielleicht seht ihr uns ja bald mit anderen Augen.

Bis zu nächsten Mal

Eure Felidae